von Mario Perrotta

Das Projekt

2013 - 2015

con lo specchio del Toni

Juni 2013 - Der Mensch
Festival Primavera dei Teatri 2013 - "Un bès - Antonio Ligabue" („Ein Kuss - Antonio Ligabue“) hat Premiere, das erste Schauspiel in Form eines Monologs, in dem ich allein auf der Bühne gegenüber dem Menschen Ligabue stehen werde.
Sich am Rand zu befinden ist ein unmenschlicher Zustand, es ist aber auch ein bevorzugter Aussichtspunkt. Das Verrücktsein führt zur Ausgrenzung; wenn man doch mit solcher Kraft malt, dann sind wohl die anderen die Eingesperrten. Und trotz dieser Erkenntnis leidet man schrecklich unter Liebesentzug.

UN BÈS - ANTONIO LIGABUE (fotos von Luigi Burroni)

Sommer 2014 - Die innere Landschaft - Die Schweiz
Das zweite, nun vielstimmige Schauspiel hat Premiere, mit Schauspielern, Musikern und Tänzern, um Ligabues innerer Welt, seinen Zwangsvorstellungen Stimme und körperlichen Ausdruck zu verleihen, indem Tiere, Gesichter und Landschaften seiner malerischen Vorstellungskraft, die mythische Schweiz seiner Hintergründe, aber auch seine (von mir vermuteten) Gedanken in tanzende und sprechende Körper verwandelt werden.
Bei diesem zweiten Abschnitt wird es für mich eine Ehre sein, mit dem großen belgischen Tänzer, Choreographen und Regisseur Micha Van Hoecke zusammenzuarbeiten, der die Körper der Schauspieler und Tänzer weit über die Grenzen der Worte hinaus wird „sprechen“ lassen.

Autoritratto con paesaggio svizzero
con Micha Van Hoecke e con la danzatrice Miki Matsuse

Frühling 2015 - Das Dorf und der Fluss - Gualtieri
Das Dorf Gualtieri und die beiden Po-Ufer der Provinzen Reggio und Mantua werden von Schauspielern, Musikern, Tänzern, Videomakern und bildenden Künstlern besetzt. Vom Platz ausgehend fallen diese in das ganze Gebiet um den Fluss herum als Szenerie der Handlung ein und lassen so das Verhältnis zwischen dem Irren und dem Dorf in all seinen Widersprüchen explodieren. Es ist kein Zufall, dass Giovan Battista Aleotti, der Architekt, der den Platz von Gualtieri entwarf, zu seiner Zeit auch als Bühnenbildner sehr berühmt war. Außerdem wird der Platz zum Ausgangspunkt dreier möglicher Routen, die den Zuschauer durch die Bogengänge, den Palazzo Bentivoglio, das Teatro Sociale von Gualtieri (in verkehrter Perspektive: der Zuschauer wird auf der eingestürzten Bühne sitzen und der Schauspieler wird im Parterre und in den Jugendstillogen spielen) die Auen und entlang der beiden Po-Ufer führen werden. Durch Performances, Ausstellungen, Interaktionen mit dem Publikum und ein im Fluss schwimmendes Orchester werden die Bruchstücke eines explodierten Ligabue zusammengeflickt. Auch bei diesem letzten Abschnitt werde ich mit Micha Van Hoecke, anderen italienischen und ausländischen Künstlern sowie jungen Performern aus dem emilianischen und lombardischen Gebiet zusammen sein.